Achillessehnenbeschwerden

Achillessehnenbeschwerden - Was kann man tun? 

 

Viele Läufer kennen das Problem. Nach einem anstrengendem Lauf ist am morgen danach der erste Schritt nach dem Aufstehen kaum möglich. Die Ferse tut so weh, dass es ziemlich lange dauert, bis man wieder vernünftig auftreten kann. Bei anderen Läufern kann es sogar so weit gehen, dass selbst das Laufen an sich nicht mehr beschwerdefrei stattfinden kann. 

Daher möchten wir für euch die Beschwerden, welche an der Achillessehne auftreten können, mal etwas näher beleuchten und euch Tipps geben, was man gegen die Schmerzen am Fuß tun kann. Dazu erst mal ein kleiner Exkurs in die Anatomie des Körpers:

 

Die Achillessehne ist die stärkste Sehne im menschlichen Körper. Sie hat im Durchschnitt eine Länge von 20-25 cm und kann Kräfte bis zu 800 kg aufnehmen. Daher wäre es sogar möglich, an der Sehne einen Kleinwagen hoch zu heben. Die Sehne setzt direkt am Fersenbein an und verjüngt sich oberhalb dessen in die sogenannte Sehnentaille. Danach endet sie im Musculus Gastrocnemius (großer Wadenmuskel mit Ansatz in der Kniekehle) und dem Musculus soleus. (Schollenförmiger Wadenmuskel mit Ansatz am Wadenbein). Somit ist die Sehne hauptsächlich für die Kraftübertragung der Wadenmuskulatur zuständig und sorgt für die Plantarflektion des Fußes (Beugung des Fußes in Richtung der Fußsohle.)

 

Gerade bei Langstreckenläufern sind Achillessehnenbeschwerden keine seltene Erkrankung. Allerdings sind nicht alle Beschwerden bei allen Läufer gleich. Die Achillodynie kommt wohl genauso häufig vor wie eine Bursitis der Ferse.  

 

Bei der Achillodynie entsteht die Entzündung direkt an der Sehne durch eine lange andauernde Belastung und einem damit verbundenen Mikrotrauma am Sehnengewebe. Diesem Trauma wirkt der Körper mit einer Entzündung entgegen, welche oft mit einer Schwellung der Sehne im Bereich des Muskel-Sehnen Ansatzes  unterhalb der Wadenmuskulatur verbunden ist. Diese Problematik tritt entweder nach langen Belastungen, wie Marathon oder Ultra-Marathon, aber auch nach kurzen Belastungen, wie bei der Ausübung einer neuen Sportart mit ungewohnten Bewegungen auf. Wenn die Entzündung frühzeitig behandelt wird, bestehen gute Chancen der Heilung. Allerdings kann die Entzündung auch chronisch werden, wenn einfach gegen den Schmerz weiter trainiert wird. 

Falsche Laufschuhe können die Beschwerden ebenso verschlimmern. Somit ist es empfehlenswert, bei der Behandlung dieser Entzündung ebenso durch einen Fachberater die Schuhe analysieren zu lassen. Da moderne, gut gedämpfte Laufschuhe durch ihre entsprechende Sohlenbauhöhe sehr große Drehmomente im Bereich der Achillessehne entstehen lassen können, sollte der Läufer auf jeden Fall die Schuhe wechseln. Nicht selten ist der Schuh der Ursprung der Verletzung. 

Bei der Behandlung setzen leider viele Mediziner auf den Einsatz von Kortison. Diese Methode der Behandlung ist aber auch umstritten, da das Kortison die Sehne schwächt und es dadurch schneller zu einem Riss kommen kann. Möchte man die Entzündung eher konservativ behandeln, kann man Stoßwellentherapie, genauso wie extensive Kraftübungen der Wadenmuskulatur in Betracht ziehen. Kräftigung und gleichzeitige Dehnung der Wade gilt hier als verlässliche Übung, welche gut zu Hause durch den Läufer selbst ausgeführt werden kann. 

 

Bei der Bursitis der Ferse sprechen viele Läufer ebenfalls von Achillessehnen Beschwerden, obwohl dies eigentlich nicht ganz korrekt ist. Bei dieser Entzündung ist meist der Schleimbeutel am Fuß betroffen, welcher zwischen der Achillessehne und dem Fersenbein sitzt. Dieser Schleimbeutel kann sich durch die gleichen Belastungen entzünden, wie der obere Ansatz der Sehne ebenfalls. Öfter ist aber hier auch eine Reizung des Schleimbeutels durch schlecht sitzende Schuhe beeinflusst. Wenn dem Läufer im wahrsten Sinne des Wortes der Schuh drückt, kann am Fersenbein dadurch schnell eine Reizung entstehen. Daher ist es auch hier sinnvoll, den aktuellen Laufschuh durch einen Fachberater untersuchen zu lassen, um Fehlbelastungen auszuschließen. Falls eine tatsächliche Fehlstellung des Fußes zur Entzündung geführt hat, kann die Behandlung auch eine Versorgung mit sensomotorischen Einlagen einbeziehen. 

 

Welche Beschwerden im jeweiligen Einzelfall vorliegen kann natürlich nur ein Arzt feststellen. Dazu sind Ultraschall oder Röntgen oft das Mittel der Wahl, um eine Diagnose zu treffen. Da Ärzte aber manchmal nur die Symptome behandeln, statt der Ursache auf den Grund zu gehen, ist es sicher sinnvoll die Belastung der Sehne beim Sport in Betracht zu ziehen. Da wir Läufer eine sehr monotone Sportart ausüben, muss natürlich das wichtigste Trainingsgerät (in unserem Fall der Laufschuh) zu 100% zum Läufer passen. 

 

Falls du dir nicht sicher bist, ob du den richtigen Laufschuh trägst, komm einfach bei uns vorbei. Wir beraten dich gerne und finden gemeinsam mit dir den richtigen Schuh.

 

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose. 

Autor: Danny am 11.03.2019

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